Skoda Superb: Millimeterarbeit für maximale Eleganz

Manchmal sorgen Millimeter für maximale Effekte: So etwa bei Skodas neuer Superb-Limousine. Auf 4,91 Meter streckt sich das tschechische Flaggschiff gerade mal 43 Millimeter länger als der Vorgänger in den Fahrwind, ist mit 1,85 Meter in der Breite gut anderthalb Zentimeter schlanker und ragt rund einen Zentimeter höher hinaus. Und doch strahlt der Wagen majestätische Größe und lässige Eleganz aus, ebenso stattlich wie staatskarossig, die perfekte Chauffeurs-Limousine halt. Allerdings muss der elegante Gleiter beim Antrieb seinem Kombi-Pendant noch teilweise den Vortritt lassen.

Auch der äußere Feinschliff mit dem matt chromgerahmten Kühlergrill und der stärker geneigten Windschutzscheibe trägt zur optischen Grandezza bei. Die Matrix-LED-Scheinwerfer mit 36 individuellen Lichtsegmenten, in der Topversion L&K serienmäßig, sind nicht nur funktional, sondern verleihen durch ihre kristallinen Elemente im leicht türkisen Look eine edle Optik. Dazu rollen alle Superb serienmäßig auf Leichtmetallfelgen, vom 16-Zoll-Rad im Design „Sagitta“ als Einstiegsvariante bis hin zu 19 Zoll großen Optionen. Das sieht nicht nur gut aus, dank strömungsgünstigerem Verlauf der Dachlinie, Deflektoren vor den Vorderrädern und glatterem Unterboden sowie einer aktiven Kühlerjalousie ist der Superb mit dem cW-Wert von 0,23 auch die aerodynamischste Limousine, die Skoda je entwickelt hat.

Das spürt man auch im Innern, wenn die Landschaft rund um den traditionsreichen böhmischen Kurort Karlovy Vary (Karlsbad), zu der Skoda zu ersten Testfahrten eingeladen hatte, nahezu lautlos vorbeifliegt. Als Chauffeurs-Limousine qualifiziert sich der große Viertürer auch durch die in die Gene geschriebene, markenbildende Geräumigkeit, die der große Viertürer von Haus aus mitbringt. Auf den vorderen Plätzen herrschte noch nie Enge, aber auch auf den Rücksitzen haben die Ingenieure noch ein paar Millimeter mehr Kopf- und Beinfreiheit herausgeholt. Und auch der Kofferraum wuchs noch einmal um 20 auf 645 Liter. Je nach Ausstattungslevel und Geldbeutel lässt sich der Rückraum mit Tablet-Halter, Schlafpaket mit Rollos an den Seitenfenstern und Ambiente-Licht sowie einem 725 Watt starke Canon Sound-System aufwerten.

Aber auch der Chauffeur selbst kommt nicht zu kurz. Am Lenkrad schaut jeder Superb-Fahrer auf ein zehn Zoll großes Digital-Cockpit. Der Ganghebel ist an die Lenksäule gerückt und schafft so Platz für eine große, aufgeräumte Mittelkonsole. Hier fällt zuerst das freistehende Infotainment-Display ins Auge, das je nach Ausstattung zehn bis 13 Zoll misst. Aber auch die drei Digital-Drehregler darunter, die per Fingerdruck schnell und intuitiv unterschiedliche Funktionen aktivieren, sind dem Skoda-Markenclaim gemäß „simply clever“. So lassen sich über die beiden äußeren „Smart Dials“ durch Drehen und Drücken die Innenraumtemperatur, die Sitzheizung und Sitzbelüftung regeln. Das mittlere Smart Dial steuert bis zu vier ausgewählte Funktionen wie Lautstärke, Gebläsestufe, Richtung der Luftausströmer, Klimaautomatik, Fahrmodi oder Zoom der Kartendarstellung. Erstmals bietet Skoda zudem ein Head-up-Display (ab Selection) an. Neu an Bord ist auch eine Phone Box, die geeignete Smartphones mit bis zu 15 Watt induktiv auflädt und sie zeitgleich kühlt.

Auch Sprachassistentin Laura fährt nun immer mit – und soll schon bald auf ChatGPT zurückgreifen können, um auch spontan einfallende Non-Automotive-Fragen zu beantworten. Ebenfalls neu: die Ergo-Komfortsitze inklusive Massagefunktion mit zehn Luftkissen in der Topversion L&K, die darüber hinaus mit Lederpolster, offenporigem Holz-Blenden und jeder Menge Assistenzsystemen den so genannten Premium-Modellen auf die Pelle rückt. Auch was diese gerne als modernen, weil nachhaltigen Luxus verkaufen, beherrscht der Superb. Alle Textilien bestehen inklusive des Dachhimmels aus recycelten Materialien und das Leder wird mit Abwässern aus der Olivenverarbeitung gegerbt.

Bei den Antrieben bietet Skoda für die voraussichtliche letzte Superb-Generation noch einmal die gesamte Vielfalt moderner und effizienter Verbrenner-Technologie: Diesel, Benziner, Mildhybride, Plug-in-Hybride, in einem Leistungsspektrum von 150 PS (110 kW) bis 265 PS (195 kW) und allesamt ab Werk mit DSG-Automatik ausgestattet. Allein die Plug-in-Hybrid-Version bleibt zunächst nur dem Kombi vorbehalten, soll aber zu einem nicht näher definiertem „späteren Zeitpunkt“ auch in der Limousine folgen. Damit besteht das Angebot zurzeit nur aus je zwei TSI-Benzinern und TDI-Dieselmotoren.

Als Einstieg reüssiert dabei erstmals ein 1,5 TSI Mild-Hybrid mit 48-Volt-Startegenerator, der durch die per Rekuperation zurückgewonnene Energie den Benziner bei Bedarf anschiebt und durch eine Zylinderabschaltung bei gleichmäßiger Fahrt Sprit spart. Am Lenkrad ist der beständige Wechsel der Antriebsmomente weder zu hören noch zu spüren, dafür im Bordcomputer mit einem Schnitt von 6,4 Liter zu sehen. Zwar gut einen Liter über dem angegebenen WLTP-Normverbrauch, für ein Fast-Fünf-Meter-Flaggschiff jedoch mehr als erstaunlich.

Das gilt auch für den großen 2-Liter-Diesel mit 193 PS (142 kW), wie der stärkste Benziner (265 PS/195 kW) ab Werk mit einem Allradantrieb gekoppelt, der das Motormoment vollvariabel bis zu 100 Prozent zwischen beiden Achsen verteilt. Dabei schiebt der 2,0 TDI mit 400 Nm Drehmoment souverän voran und demonstriert einmal mehr die unschlagbare Kombination aus Durchzug und Sparsamkeit (4,7 Liter) des Selbstzünders. Die neue adaptive Fahrwerksregelung DCC Plus (Serie in L & K) schluckt dazu jede noch so tückische Verwerfungen des Untergrunds, lässt den großen Wagen sänftengleich über Querfugen und Asphaltausbrüchen schweben, zieht auf Tastendruck aber auch Zügel und Dämpfer stramm, um den Wagen sportlich durch die Kurven zu dribbeln.

Auch die Limousine ist in drei Ausstattungen verfügbar, die durch weitere „Design Selections“ genannte Pakete weiter aufgepeppt werden können. Die Preise beginnen ab 38.480 Euro für den Basisbenziner, und damit 1100 Euro günstiger als der Combi in der Basis „Essence“ und Topversion „L & K“, sowie 850 Euro in der mittleren Version „Selection“. Der günstigste Diesel startet bei 42.580 Euro. (cen/fw)

Daten Skoda Superb 2,0 TDI 4x4

Länge x Breite x Höhe (m): 4,91 x 1,85 x 1,48
Radstand (m): 2,84
Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel, 1968 ccm, AWD, 7-Gang-DSG-Automatik
Hubraum: 1968 ccm
Leistung: 142 kW / 193 PS
Max. Drehmoment/min: 400 Nm/1750-3250
Höchstgeschwindigkeit: 238 km
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,5 s
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,3-6,6 l
CO2-Emissionen: g/km (WLTP): 140-174
Abgasnorm: EU 6 EA
Leergewicht (EU)/ Zuladung: min. 1734 kg /631 kg
Kofferraumvolumen: 645–1795 Liter
Preis: ab 46.580 Euro
Testwagenpreis (L&K): 56.860 Euro


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Skoda Superb Limousine.

Skoda Superb Limousine.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Skoda


Skoda Superb Limousine.

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Skoda Superb L & K.

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