Rekordfahrt mit einem Lucid: „Es wäre verrückt gewesen, da aufzugeben“

Umit Sabanci hat ein ausgefallenes Hobby. Der Unternehmen mit Firmen in Großbritannien und den USA hält die Rekorde für die schnellste Umrundung der Welt mit Linienflügen (46 Stunden) und der meisten (13) mit öffentlichen Verkehrsmitteln besuchten Ländern in 24 Stunden. Jetzt ergänzte der Geschäftsmann seine Rekordliste um eine weitere Leistung und verbesserte in einem Lucid Air Grand Touring einen bisher von Tesla S gehaltenen Rekord. Vor einigen Jahren war ein Modell der Marke mit einer Batterieladung durch sieben Länder und in das Guinness-Buch der Rekorde gefahren.

„Im Januar habe ich Lucid in Hilversum besucht und vorgeschlagen, einen Weltrekord mit einem Lucid-Modell aufzustellen. Ich hatte damals nicht geglaubt, dass sie auf meinen Vorschlag eingehen würden. Schließlich bin ich kein professioneller Fahrer. Doch die Jungs hatten Vertrauen in ihr Auto und die Planungen für die Route konnten beginnen.“ Sabanci hatte auch bei Mercedes angefragt, erhielt aber eine Absage. Bis zu diesem Moment hatte Sabanci noch nie einen Lucid oder ein anderes E-Mobil gefahren. „Ich besitze kein elektrisches Auto, sondern einen Range Rover Velar.“

Die Rekordfahrt begann um 05.30 Uhr im niederländischen Schilberg. Dort wurde der Zugang zum Ladestecker versiegelt. „Wir haben bewusst diesen Zeitpunkt gewählt, um viel Verkehr auf den Straßen zu vermeiden.“ Vor dem Start musste allerdings eines der drei Teammitglieder mit der Technik des Lucid Air vertraut gemacht werden. „Er hatte keine Ahnung, wie man die Rekuperation nutzen konnte, um die Batterie mit zusätzlicher Energie zu versorgen, und deshalb musste er nach dem Frühstück in einem Schnelldurchgang die Technik lernen.“ Danach wurde die Batterie geladen, und die Fahrt konnte beginnen.

Während der Rekordfahrt mussten die drei Fahrer immer wieder nach Zeugen suchen, die bescheinigten, dass sie tatsächlich das jeweilige Land besucht hatten. „Wir haben also immer wieder an Polizeistationen angehalten, um eine Bestätigung zu bekommen. Außerdem haben wir an jeder Grenze fotografiert.“ Aus den Niederlanden führte die Reise zuerst nach Belgien, von dort nach Luxemburg, und nach einem kurzen Ausflug nach Saarbrücken in Deutschland erreichten die drei Männer Frankreich. „In Luxemburg lagen wir beim Verbrauch schon zwei Prozent besser als geplant.“ Der Wert verbesserte sich später auf vier Prozent.

In Konstanz mussten die Rekordfahrer einen Umweg in Richtung Schweiz in Kauf nehmen, weil eine Straße gesperrt war, so dass sich der gewonnene Energieüberschuss wieder halbierte. „Die Polizisten, die wir um eine Bestätigung baten, waren sehr freundlich, besichtigten das Auto und bestätigten unseren Aufenthalt in der Schweiz.“ Von dort war es einfach, die Rekordfahrt nach Österreich und Liechtenstein fortzusetzen. „In Liechtenstein hatten wir mit acht besuchten Ländern den alten Rekord gebrochen. Doch nach 642 Kilometern bis Liechtenstein hatten wir noch 31 Prozent Batteriekapazität. Und da haben wir einfach beschlossen, weiterzufahren.“ Italien stand dann als neuntes Land auf dem Plan.

Zwischen Liechtenstein und Italien stand allerdings der 110 Kilometer entfernte Splügenpass, doch der war noch geschlossen. Die Alternative war nun ein 54 Kilometer längerer Umweg über Sankt Moritz über zwei Berge. „Wir waren so voller Energie, dass wir gar nicht anders konnten als weiterzufahren. Nichts konnte uns stoppen,“ beschreibt Sabanci die Stimmung an Bord. Die Chancen, Italien zu erreichen, standen allerdings nicht gut. Zwischenzeitlich war die Batteriekapazität auf rund 20 Prozent gefallen, und nach der Bergfahrt standen auf dem letzten Gipfel nur noch sieben Prozent bereit. Während die begleitenden Lucid-Verantwortlichen schon aufgeben wollten, „kam das für uns nicht in Frage. Ich setzte mich hinter das Lenkrad und ließ den Lucid rollen, um die Rekuperation zu nutzen, und an der Grenze zu Italien hatten wir wieder elf Prozent.“ Das neunte Land war erreicht.

Nach einer kurzen Champagner-Taufe der Fahrer und des Autos um 13 Uhr an er italienischen Grenze begann der zweite Teil der Rekordfahrt. Bis dahin hielt ein chinesischer Hersteller mit 907 Kilometern den Rekord für die längste Fahrt mit einer Batterieladung. „Wir lagen bei 808 Kilometern. Es wäre verrückt gewesen, da aufzugeben.“ Der nächste Stopp war nun Como. Dort angekommen, waren 908 Kilometer erreicht, und die Ladekapazität stand bei einem Prozent. Das reichte am Ende, um die Rekordfahrt nach 913,5 Kilometer endgültig zu beenden. (cen)
* * *
Während der Fahrt sammelte Sabanci Spenden für die Organisation „Guy’s Cancer Charity“. Insgesamt kamen so mehr als 6000 britische Pfund (ca. 7800 Euro) zusammen (https://www.justgiving.com/page/lucidguinnessworldrecord).


Wenn Sie der Artikel für Ihr Medium interessiert, registrieren Sie sich bitte hier!
Dann können Sie den Artikel oder die Bilder und Videos herunterladen.


Bilder zum Artikel

Der Unternehmer Umit Sabanci (Bildmitte) stellte mit Misha Nahorny und Ian Joyson als weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Der Unternehmer Umit Sabanci (Bildmitte) stellte mit Misha Nahorny und Ian Joyson als weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Lucid


Der Unternehmer Umit Sabanci stellte gemeinsam mit zwei weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Der Unternehmer Umit Sabanci stellte gemeinsam mit zwei weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Lucid


Der Unternehmer Umit Sabanci (Bildmitte) stellte mit Misha Nahorny und Ian Joyson als weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Der Unternehmer Umit Sabanci (Bildmitte) stellte mit Misha Nahorny und Ian Joyson als weiteren Fahrern in einem Lucid Air Grand Touring einen neuen Rekord für Elektroautos auf.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Lucid


Neun Länder und 913,5 Kilometer mit einer Batterieladung: Die Rekordfahrt des Lucid Air Grand Touring wurde offiziell vom Guniess-Buch der Rekorde bestätigt.

Neun Länder und 913,5 Kilometer mit einer Batterieladung: Die Rekordfahrt des Lucid Air Grand Touring wurde offiziell vom Guniess-Buch der Rekorde bestätigt.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Lucid


Neun Länder und 913,5 Kilometer mit einer Batterieladung: Die Rekordfahrt des Lucid Air Grand Touring wurde offiziell vom Guniess-Buch der Rekorde bestätigt.

Neun Länder und 913,5 Kilometer mit einer Batterieladung: Die Rekordfahrt des Lucid Air Grand Touring wurde offiziell vom Guniess-Buch der Rekorde bestätigt.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Lucid