Praxistest Toyota C-HR: Halbstarker mit guten Manieren

Der C-HR spielt in der Toyota-Modellpalette die Rolle des Halbstarken. Mit seinem provokanten Design hebt sich das SUV-Coupé deutlich von den anderen Modellen der Marke ab und hat damit Erfolg. Vom Vorgänger des aktuellen C-HR wurden knapp 900.000 Exemplare abgesetzt. Unter dem mutigen Design verpackten die Ingenieure die fünfte Generation des hauseignen Hybridantriebs und koppelten einen Zwei-Liter-Vierzylinder mit einem Elektromotor, was sich in eine Systemleistung von 197 PS übersetzt.
Die Poeten der Toyota-Marketingabteilung verpassten der neugestalteten Frontparte einen „Hammerhai-Look“, wobei der C-HR nicht ganz so aggressiv daherkommt wie die Wortschöpfung glauben machen will.

Die LED-Scheinwerfer sind zusammen mit den beiden Blinkern in die Front integriert und verstärken die ausgefallene Formensprache. Auf jeden Fall trägt das Design des C-HR dazu bei, dass der Crossover (die Typenbezeichnung steht für Coupé High Rider) aus der Reihe der einheitlich gestalteten Mitbewerber fällt. Dank der konsequenten Arbeit der Kreativen entstand eine trotz der zahlreichen Linien und Kanten durchaus harmonische Form. Vor dem Star und nach dem Ende der Fahrt begrüßen die LED-Rückleuchten des Toyota den Fahrer mit dem Schriftzug C-HR. Ein sympathischer Zug.

Im Innenraum setzt sich das mutige Design fort, doch gleichzeitig ist die Informationszentrale übersichtlich gestaltet, und auch in Zeiten der Bedienung über Bildschirm blieben einige Schalter für die Klimatisierung und andere Funktionen. Die ausgefallene Ambientebeleuchtung bietet bis zu 64 Farben. Die Sitze sind angenehm gestaltet, erreichen einen guten Seitenhalt – nur im Fond ist der Platz etwas eingeschränkt. Größer gewachsene Zeitgenossen erleben einen unfreiwilligen Kontakt mit dem Dachhimmel. Die Materialien sind wertig und sauber verarbeitet. Der Mensch hinter dem Lenkrad freut sich über die Rückfahrkamera, die das Rangieren angesichts der von der massiven C-Säule eingeschränkten Sicht nach hinten deutlich erleichtert. Das Kofferraumvolumen kommt auf 422 Liter.

Entwarnung: Die Zeiten, als sich Hybridantriebe vor allem akustisch und weniger durch dynamisches Fahrverhalten bemerkbar machten, sind vorbei. Der C-HR wechselt unmerklich vom Verbrenner- zum Elektroantrieb, und fährt dabei in der Stadt die meiste Zeit ausschließlich mit Strom. Der Bordcomputer meldet regelmäßig einen Anteil von mehr als 60 Prozent Elektroantrieb.

Die Kombination aus Verbrenner und Elektroantrieb arbeitet harmonisch zusammen und erreicht eine angenehme Kraftentfaltung. Auch außerhalb der Stadt meldet sich der Elektroantrieb immer wieder unterstützend oder als Solist zur Stelle, ohne dass die Insassen den Wechsel bemerken. Das wirkt sich auf den Verbrauch aus, der im Alltag bei überschaubaren fünf Litern liegt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Rekuperation, mit der die beim Verzögern entstehende Energie in die Batterie geleitet wird. Der C-HR beschleunigt in knapp acht Sekunden von 0 auf 100 km/h, und bei 180 km/h wird weiterer Vorwärtsdrang elektronisch abgebrochen. Der C-HR mag als Designexzentriker beim Händler stehen, einmal in Fahrt zeigt er sich allerdings als unkomplizierter Charakter. Das Fahrwerk erleben die Insassen als gelungenen Kompromiss aus Dämpfung und Federung, und während der Fahrt zeigt sich der Toyota von seiner akustisch zurückhaltenden Seite. Erst jenseits von 130 km/h machen sich Windgeräusche bemerkbar.

Über einen Schalter lassen sich die Fahreigenschaften individuell einstellen, wobei die Einstellung „Eco“ für Sparfüchse gedacht ist, während „Sport“ einen Hauch von Dynamik bringt und dem ausgefallenen Design gerecht wird. „Normal“ ist für den Alltag gedacht.

Der C-HR kommt mit einem umfangreichen Angebot an Assistenten zu den Kunden. Erfreulicherweise halten sich die digitalen Begleiter akustisch zurück und verzichten auf eine unangenehme Bevormundung des Menschen hinter dem Lenkrad. Lediglich der mitunter nervige Hinweis auf Einhaltung der Geschwindigkeit ist störend, lässt sich aber deaktivieren. Die Preisliste beginnt bei 34.990 Euro, die Variante Team Deutschland kostet 40.190 Euro. (cen)

Daten Toyota C-HR

Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,83 x 1,56
Radstand (m): 2,64
Antrieb: Hybrid, R4-Benziner, 1987 ccm, 83-kW-E-Motor
Systemleistung: 145 kW / 197 PS
Max. Drehmoment: 190 Nm bei 4400–5200 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,2 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 5,2–5,3 Liter
CO2-Emissionen: 118–119 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 1485 kg / max. 445 kg
Kofferraumvolumen: 424 Liter
Basispreis: 34.990 Euro


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Bilder zum Artikel

Toyota C-HR Hybrid.

Toyota C-HR Hybrid.

Foto: Autoren-Union Mobilität/Toyota


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